Zu Beginn des Erzabbaus versuchte man mit einfachsten Mitteln das Erz zu „erobern“und durch händisch betriebene Seilwinden („Haspeln“) zutage zu fördern.
Später, als man größere Tiefen erreicht hatte, wurden seitliche Stollen vorgetrieben, um an die Erzlagerstätten zu gelangen. Mit zunehmender Tiefe ersetzten Pferdegöpel die menschliche Kraft.
Als auch Pferdegöpel für die Förderung des Erzes und des Grundwassers nicht mehr ausreichten, kamen Wasserräder von 6 bis zu 12 m Durchmesser zum Einsatz. Das
Wasser dazu führte man vom Schwarzsee und der Reither Ache über ein künstliches Gerinne, dem „Gablgraben“, zum Rerobichl. Die größte Teufe (=Tiefe) erreichte der Heiliggeistschacht mit 886 m und
er war damit der damals tiefste Schacht der Welt. Da am Rerobichl fast nur Schachtbau betrieben wurde, musste alles, was in den Schacht hinunter (Knappen, Schachtholz etc.) und alles was
heraufbefördert werden musste (Knappen, Erz, Grubenwasser etc.) mit Hilfe großer „Kunsträder“ befördert. Insgesamt wurden am Rerobichl 15 Schächte vorgetrieben. Im Laufe von 234 Jahren, von 1540
bis 1774 wurden ca. 100 Tonnen Silber und 20.000 Tonnen Kupfer „erobert“ (allein im Jahr 1542 war die Silberausbeute am Rerobichl über zwei Tonnen!)