Am 25. August 1700 erblickte Bartholomäus Ludwig Hechengarten, der Sohn einer Bergarbeiterfamilie, in Oberndorf das Licht der Welt. Schon mit 6 Jahren mußte er als Klauberbub auf den Halden übersehene Erzbrocken sammeln.
Sein späterer Lebensweg führte ihn über Leogang weiter in das Banat. Der Aufbau der Banater Bergwerke wurde durch immer wieder einfallende Türken schwer beeinträchtigt. Hechengarten gelang es, mit seinen Bergleuten das osmanische Heer zurückzuschlagen und so die Güter von Kaiser Franz Stephan in Maydanbeck zu retten.
Für seine heldenhafte Tat wurde Hechengarten zum Oberbergrat ernannt. 1749 erhob ihn Kaiser Franz Stephan von Lothringen sogar in den erbliche Adelsstand. Sein nunmehriger Titel lautete Bartholomäus Ludwig Edler von Hechengarten des heiligen römischen Reiches Ritter, Unterkammergraf und Mitverwalter der sieben ungarischen Bergstädte. Auch Maria Theresia schätzte Hechengarten sehr und verlieh ihm die Ehrenmedaille „iustitia et clementia“ und ein Jahr später 1739 den St. Stephans Orden.
1773 wurde er nach Tirol entsandt und visitierte dort mehrere Bergwerke. Für Oberndorf musste er dann schweren Herzens die Einstellung des Bergbaues empfehlen. Hechengarten verstarb am 18.12.1773 in Windschacht (ehem. Ungarn, heutige Slowakei) und wurde im dortigen Hyronimitenkloster beigesetzt. 1774 wurde dann der Rerobichl „totgesagt“.
Seine Grabstätte wurde von der Gemeinde Oberndorf renoviert und in Anwesenheit von Bgm. Hans Schweigkofler durch den Ortspfarrer eingeweiht.
"Der Reichsritter vom Rerobichl" und "Ein lang vergessener großer Oberndorfer"
Kitzbühler Anzeiger vom 02.11.2018