Lange Nacht der Museen

ein Bericht von Kustos Arthur Huber


Seit nunmehr rund vier Jahren baut der Knappenverein Rerobichl-Oberndorf im Keller des Pflegeheims auf einer Fläche von 230 m² ein Museum auf, das den bekannten Rerobichler Bergbau wieder in das Blickfeld der Bevölkerung bringen will. Hauptaugenmerk wird auf den historischen Bergbau von 1540 bis 1774 gelegt, als Oberndorf mit dem damals tiefsten Schacht der Welt Berühmtheit erlangte. Aber auch die Versuche einer Wiedergewältigung im 19. und 20. Jahrhundert werden dokumentiert. Großes Augenmerk wird auch auf die Dokumentation und Erforschung des Lebens und Wirkens des aus Oberndorf stammenden Reichsritters Bartholomäus Ludwig Edler von Hechengarten gelegt, der als sechsjähriger Bartl Hechengarten auf dem Rerobichl seine bergmännische Laufbahn begann.

 

Um die genannten Ziele zu erreichen, nahm der Knappenverein mit dem Rerobichl-Museum heuer erstmals an der „Langen Nacht der Museen“ am 06.10.2018 teil. Und die Rechnung ging auf: die rund hundert Besucher waren von dem Gezeigten begeistert. Manche gingen allein von einem Exponat zum anderen, die meiste aber ließen sich von Ing. Gerd Kohler oder Kustos Arthur Huber führen und erhielten zu den Ausstellungsstücken auch noch entsprechende Hintergrundin­formationen. Selbst vom Verein Bergbauforschung Bramberg im Oberpinzgau waren Mitglieder angereist, um das Museum zu besichtigen. Glanzstücke der Ausstellung waren sicher das selbstgefertigte Relief des Abbaugebietes am Rerobichl sowie die vom Kustos verfertigten Modelle von Pocher, Pferdegöpel und Kehrrad.

 

Ein weiteres Highlight war die Mineralien- und Fossiliensammlung, eine Schenkung der Familie David und Brigitta Auer an den Verein. Historische Karten, teils im Original, teils Kopien vervollständigten die Ausstellung.

 

Für die Kinder gab es außerdem noch einige „Zuckerln“: Kurzfilme über den historischen Bergbau, richtige Schwerar­beit mit dem „Gezähe“ (Schlegel und Eisen) und als Abschluss einen kleinen Wissenstest mit Belohnung.

 

Da die Mannschaft des Knappenstüberls die Besucher mit Speise und Trank verpflegte, war die lange Nacht (bis 1 Uhr früh!) auch finanziell erfolgreich.